Ein Zoobesuch ist für viele Familien mit Kita-Kids auch in Herbst und Winter ein beliebtes Event. Der Zoo ist nicht überlaufen und die Atmosphäre ruhiger. Und auch die Kulisse ist eine andere. Der Damhirsch liegt entspannt im bunten Laub oder beim ersten Schneefall muss man genauer hinsehen, um den weißen Luchs auszumachen.
Viele Zoos bietet außerdem zur Jahreszeit passende, interessante Aktionen an. Finden Sie hier die neuesten Nachrichten und einige Gründe, um mit Ihren Kita-Kids jetzt den Zoo zu besuchen.
Zoos und Besucher freuen sich über zahlreiche Neuzugänge
Tierpark Hellabrunn
Der Tierpark Hellabrunn freut sich über eine besondere Bereicherung in der „Welt der kleinen Affen“: Seit wenigen Wochen leben hier erstmals Zweifarbentamarine.
Auffällige Merkmale – klein, wendig, unverwechselbar

Die auffällig gezeichneten Krallenaffen, mit dem charakteristischen schwarzen, unbehaarten Gesicht und dem schneeweißen „Mantel“ erinnern mit ihren Ohren ein bisschen an Yoda aus Star-Wars. Die Zweifarbentamarine erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von rund 30 cm, dazu kommt ein etwas längerer Schwanz.
Die sehr agilen Krallenaffen gelten in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet in Brasilien als vom Aussterben bedroht. Dies ist nicht nur die Folge der fortschreitenden Lebensraumzerstörung sondern auch die Konkurrenz mit dem weit verbreiteten Rothandtamarin. Die brasilianische Regierung hat seit 2009 172 Zweifarbentamarine für das Erhaltungszuchtprogramms weltweit an verschiedene Einrichtungen verliehen. Ziel ist es, eine Reservepopulation in den Zoos aufzubauen, deren Nachkommen nach der Wiederaufforstung in der Region wieder angesiedelt werden können.
Wilhelma Stuttgart
Der Joey mit der langen Schnauze – Nachwuchs bei den Langschnauzen-Kaninchenkängurus in der Terra Australis

Bei den Potoroos, den Langschnauzen-Kaninchenkängurus in der Wilhelma, gibt es Nachwuchs: Ein Joey – so nennt man junge Beuteltiere – hat kurz vor Halloween den Beutel seiner Mutter verlassen.
Volker Grün, Kurator der Terra Australis, der Australienwelt im Zooologisch-Botanischen Garten Stuttgart, zeigt sich begeistert: „Seit 2023 halten wir Potoroos in der Terra Australis. Nun ist uns zum ersten Mal die Nachzucht dieser Art gelungen, die deutschlandweit nur in zwei anderen Zoos zu sehen ist.“
Marcel Schneider, stellvertretender Revierleiter der Terra Australis erklärt, was es mit der langen Nase der Tiere auf sich hat: „Potoroos sind die Trüffelschweine unter den Kängurus. In der Natur ernähren sie sich zum großen Teil von Pilzen, aber auch von Wurzeln und im Erdboden verborgenen Insekten. Ihre lange und sicherlich sehr geruchsempfindliche Nase hilft ihnen bei der Nahrungssuche.“ Da sie auf diese Weise auch die Sporen von Pilzen verbreiten, die für das Wachstum vieler Baumarten unersetzlich sind, spielen die Potoroos eine wichtige Rolle für die Funktion der Ökosysteme in ihrer australischen Heimat.
Potoroos sind in der Natur eher nachtaktiv. Da sie in Zoos keinem Druck von Fressfeinden unterliegen, passen sie sich dort meist aber auch einem anderen Tagesrhythmus an. In der Wilhelma sind zwei Paare der kleinen Känguruart zu Hause: Eines teilt sich eine Anlage mit dem Goodfellow-Baumkänguru. Das Paar, bei dem es zu Nachwuchs gekommen ist, lebt momentan hinter den Kulissen.
Zoo Berlin
Abgetaucht! Flusspferd-Nachwuchs entdeckt Hippo Bay

Hippo-Jungtier und Mutter Nala sind jetzt täglich im Zoo Berlin in der Hippo Bay zu sehen.
Beim ersten Ausflug in das große Becken hat sich Nala als gewissenhafte Badeaufsicht erwiesen. Obwohl der Kleine von Anfang an mutig ins tiefere Wasser marschieren wollte, hat sie ihn immer wieder behutsam an flachere Stellen geschoben, als ob sie ihn erst langsam an die größeren Tiefen heranführen wollte. Inzwischen gleitet das Duo souverän und in grazilen „Ballettsprüngen“ mit anmutig gestreckten Füßen durch das Wasser.
„Flusspferde haben einen besonderen Platz im Herzen der Berlinerinnen und Berliner und zählen spätestens seit Flusspferd-Legende Knautschke zu den absoluten Publikumslieblingen im Zoo Berlin“, erklärt Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. „Es ist immer wieder schön zu beobachten, welche Begeisterung unsere Flusspferde bei den Gästen hervorrufen und wie sie damit auch als gewichtige Botschafter für ihre schrumpfenden Lebensräume fungieren. Ab sofort ist das aufgeweckte Jungtier täglich im großen Becken der Hippo Bay zu sehen.“